In den Feuchtwanger Stadtwaldgebieten Weidenbusch und Krabbenloch entstanden zwanzig neue Feuchtbiotope als Lebensraum für Amphibien und Beitrag zur Wasserrückhaltung
Wer derzeit durch das Waldgebiet am Weidenbusch westlich der Stadt Feuchtwangen fährt oder wandert, wundert sich über neu entstandene Löcher, Tümpel und sandige Erdhaufen. Auch östlich der Stadt, im sogenannten Krabbenloch entstanden neue wasserführende Tümpel und offene Bodenstellen. Diese beiden Gebiete zeichnen sich durch von Natur aus nasse Stellen, aber auch teils schon vorhandene oder ehemalige Kleingewässer aus. Daher wurden sie vom Landschaftspflegeverband Mittelfranken und der Stadt Feuchtwangen ausgewählt, um gezielt die bestehenden Feuchtbereiche zu vergrößern und neue anzulegen. Bereits im letzten Jahr hatte der zuständige Revierförster des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ansbach, Marcel Konte, in der feuchten Jahreszeit ein Auge auf die Stellen im Wald, an denen sich das Wasser besonders lange und ausdauernd hielt. Gemeinsam mit Eva Schmid vom Landschaftspflegeverband konnte für diese Gebiete ein Konzept auf den Weg gebracht werden, das gezielt selten gewordene Amphibien wie Laubfrosch und Gelbbauch-unke fördern soll, aber auch den Wasserrückhalt vor Ort begünstigt.
In der vergangenen Woche rollte dann der Kettenbagger an und gestaltete unter Anleitung des Land-schaftspflegeverbandes 20 neue Biotope, die künftig das ganze Jahr, teilweise auch nur zeitweise Wasser führen sollen.
Was auf den ersten Blick wild und chaotisch anmutet, soll künftig Amphibien und Insekten Lebens-raum bieten. Neben einzelnen Totholzstämmen oder Wurzelstöcken wurde auch das Aushubmaterial bewusst an geeigneten Stellen am Rande der neuen Biotope platziert. Gerade offene und unverdich-tete Bodensubstrate stellen einen selten gewordenen Rückzugs- oder Überwinterungsraum für viele Kleintiere dar.
Neben dem Arten- und Naturschutz liegt ein sehr wichtiger Aspekt dieser Baggermaßnahmen auch in der Wasserrückhaltung. Die neu geschaffenen Mulden sammeln in niederschlagsreichen Zeiten das Wasser und geben es nach und nach in den Untergrund ab. Die angrenzenden Vorfluter werden ge-schont und die Wasserversorgung der umliegenden Flächen verbessert – ein wichtiger Aspekt in Zei-ten zunehmender Starkregenereignisse und längerer Trockenperioden.
Die Maßnahme wird mit Landschaftspflegegeldern des Bayerischen Umweltministeriums gefördert. Daneben beteiligt sich der Bezirk Mittelfranken sowie die Stadt Feuchtwangen an den Kosten.