Streuobst pflegen und erhalten - Zukunft.Streuobst
Streuobst ist ein prägendes Element der Kulturlandschaft im Landkreis Ansbach. Streuobstbestände beherbergen bis zu 5000 Tier- und Pflanzenarten und gehören damit zu den artenreichsten Lebensräumen. Viele Bestände sind durch Überalterung, mangelnde Pflege und fehlende Nutzung gefährdet und drohen aus unserem Landschaftsbild zu verschwinden.
Um diesem Trend im Landkreis Ansbach entgegen zu wirken wurde 2017 vom Landratsamt Ansbach und dem Landschaftspflegeverband das Projekt Zukunft.Streuobst initiiert, indem gefährdete Bestände erfasst und geeignete Maßnahmen zum Erhalt dieser Bestände durchgeführt werden. Begonnen wurde mit dem Projekt in den südlichen und westlichen Gemeinden des Landkreises.
Die Bestände sollen auf vielfältige Art und Weise gesichert werden. Ein wichtiger Aspekt ist der auf Vitalität und Erhalt ausgerichtete Schnitt alter und junger Bäume. Bei Neupflanzungen wird besonders auf den Erhalt alter traditioneller Sorten Wert gelegt.
Auf Erhalt und Vitalität der Bäume ausgerichtete Schnittmaßnahmen an sowohl alten instabilen als auch jungen Bäumen, sollen die Bestände sichern und die Streuobstwiesen durch Neupflanzungen verjüngt werden. Die Schnittmaßnahmen werden fachgerecht durch ausgebildete Baumwarte ausgeführt bzw. begleiten die Baumwarte in Zusammenarbeit mit dem LPV ehrenamtliche Helfer/innen bei der Durchführung öffentlicher Bürgeraktionen. Bei Neupflanzungen wird besonders auf den Erhalt alter traditioneller Sorten Wert gelegt.
Vor allem wird mit dem Projekt angestrebt, Kommunen und Privateigentümer bei der Pflege und Nutzung der Bestände zu unterstützen und für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Pflege zu sensibilisieren. Um für die Streuobstbestände wieder mehr öffentliches Interesse zu gewinnen, ist auch geplant die Verwertung des Obstes stärker in den Fokus zu nehmen. Dies soll z. B. mittels einer umfassenden Informationsplattform über Verwertungseinrichtungen im Landkreis Ansbach geschehen. Diese Plattform soll im Rahmen des Projektes entwickelt und aufgebaut werden. Die Bedeutung des Streuobstes soll wieder in das Bewusstsein der Bürger zurückkehren. Steuobst ist nicht nur ein wertvoller Lebensraum, sondern kräftigt auch Körper und Seele.
Wertschätzung geht durch den Magen
Oft bleiben die leckeren Streuobst-Früchte ungenutzt, da die Menschen das Obst nicht komplett zum Frischverzehr benötigen, genügend Saft schon gepresst ist oder die empfindlichen Birnen nur zwei Wochen haltbar sind. Welche Leckereien Sie noch aus Ihrem Obst zaubern können, stellen wir Ihnen auf dieser Seite mit ein paar Beispielen vor. Über weitere Anregungen, Ideen und Rezepte freuen wir uns sehr. Lassen Sie es sich schmecken!
Zutaten:
1,5 kg Äpfel
ca. 100 g Haselnüsse
125 g Rosinen
2 Päckchen Vanillezucker
125 ml Sahne
125 g Quark
200 g Frischkäse oder Sauerrahm
3 Eier
Lasagneplatten
Mandelblättchen
Zubereitung:
- Äpfel raspeln
- Rahmmischung aus Sahne, Quark, Frischkäse, Vanillezucker und Eier gut verrühren, danach Rosinen dazu.
- Boden der Lasagneform mit einem Teil der Masse bedecken
- Jetzt Schichten abwechselnd mit Lasagneplatten, gehobelten Äpfeln, gemahlenen Nüssen bestreuen und darauf jeweils die Rahmmischung
- Mandelblättchen als Deckschicht ganz oben auf
- Lasagne bei ca. 200°C ca. 30 min backen
Zutaten:
1 kg Kartoffeln festkochend
4 mittelgroße Äpfel
4 Essiggurken
100 ml Hafermilch
80 ml Olivenöl
Senf, Salz, Pfeffer
Gemüsebrühe
Gurkenwasser
Zubereitung:
Während die Kartoffeln kochen das Dressing aus Hafermilch, Senf, Salz und Pfeffer herstellen. Die Zutaten, vorzugsweise mit dem Stabmixer, verrühren und portionsweise das Olivenöl dazu geben und nach Geschmack Gemüsebrühe mit Gurkenwasser. Äpfel und Gewürzgurken in kleine Würfel schneiden. Die noch heißen Kartoffeln in Scheiben schneiden und gleich mit dem Dressing übergießen, Äpfel und Gewürzgurken dazu geben, alles vorsichtig umrühren und dann mindestens eine Stunde ziehen lassen.
Zutaten:
1 kg Brotteig: 1/2 Päckchen Trockenhefe, 250 g Mehl (halb Roggen, halb Weizen)
200 g Sultaninen 125 g Feigen, 50g Aprikosen, 250 g Zwetschgen
100 - 200 g Birnen-Hutzel
125 g Haselnüsse, 125 g Mandeln
200 g Walnüsse, 25 g Zitronat,
25 g Orangeat, knapp 1 TL Zimt und Kakao
1/4 Päckchen Lebkuchengewürz, etwas Salz
Nelken, Anis, Muskatblüte, Kardamon
Zitronenschalen, Rum nach Geschmack
Zubereitung:
Alle Zutaten verkneten und ruhen lassen.
Backzeiten:
20 Minuten bei 225° und 50 Minuten bei 160-200°
Das fertige Brot mit Hutzelbrühe bestreichen.
Zutaten:
150 g Mehl
75 g Butter
1 Eigelb
1 Ei
1-2 Rote Bete - Knollen
1-2 Birnen
150 ml Sahne
80 g milder Gorgonzola
Salz, Pfeffer
etwas Zitronensaft
Kräuter nach Wahl
etwas Gouda oder Emmentaler
Zubereitung:
- Mehl, Butter, Eigelb, eine Prise Salz und 1 EL Wasser zu einem Mürbteig verkneten. Abgedeckt im Kühlschrank min. 30 min ruhen lassen.
- Rote Bete und Birne schälen und in dünne Scheiben schneiden (Rote Bete kann auch ca. 10 min vorgekocht werden), Sahne und Ei verquirlen, mit Salz und Pfeffer würzen.
- Teig dünn ausrollen und in die Springform geben, dabei einen kleinen Rand (2-3 cm) stehen lassen.
- Rote Bete und Birnenscheiben abwechselnd in die Form schichten; leicht salzen und pfeffern und mit etwas Zitronensaft beträufeln.
- Eiersahne darüber gießen und Gorgonzola in kleinen Stückchen darauf verteilen. Nach Belieben auch größere Mengen Gorgonzola möglich. Gouda oder Emmentaler über der Quiche verteilen
- Im vorgeheizten Ofen (180-200°) 35-40 Minuten backen.
Zutaten:
200 g gemahlene Walnüsse
1 Zwiebel
1-2 Knoblauchzehen
100 ml Walnussöl
Salz, Pfeffer, Thymian, Majoran
1/2 Bund Petersilie
Zubereitung:
Die Zwiebel und die Knoblauchzehen schälen und in kleine Würfel schneiden. Danach in etwas Öl andünsten und anschließend die Walnüsse unterrühren. Das Ganze mit Salz, Pfeffer, Thymian und Majoran abschmecken. Die gehackte Petersilie ebenfalls unterrühren. Die heiße Masse in ein Glas füllen und das restliche Öl unterrühren. Der Aufstrich kann einige Tage im Kühlschrank gelagert werden.
Zutaten:
1,5 kg Zwetschgen
500 g Gelierzucker 3:1
100 g Marzipan
1 EL Mohn
Zubereitung:
Entkernte Zwetschgen sehr klein schneiden oder pürieren, mit dem Gelierzucker mischen und 30 min. ruhen lassen. Dann den Mohn dazu geben und gut verrühren. Marzipan in kleine Stücke schneiden und ebenso einrühren. Die Marmelade drei bis fünf Minuten aufkochen. Nach Gelierprobe in saubere Gläser füllen und sofort verschließen.
Nach Geschmack kann ein Schuss Amaretto o.ä. hinzugefugt werden.
Vögel der Streuobstwiese erkennen und entdecken
Lauschen Sie dem Ruf der im Wiesmet lebenden Wiesenbrüter
Gartenbaumläufer - der flinke Kletterer
Die Rinde ist sein Lebensraum, dort findet er Nahrung und baut sogar hinter lockerer Rinde sein Nest. Scharfe Krallen und ein langer Schwanz ermöglichen seine ausdauernde Kletterleistung.
Blaumeise - die lebhafte Baumakrobatin
Die Blaumeise liebt die Knospen, Blüten und Früchte der Obstbäume. Fröhlich turnt sie dabei in der Baumkrone herum und brütet auch gern in vorhandenen Höhlen.
Gartenrotschwanz - der wendige Insektenjäger
Auf der Streuobstwiese ist der Gartenrotschwanz zu Hause. Hier findet er ein reichhaltiges Insektenangebot und genügend Sitzplätze auf den Bäumen, um seine Beute zu erspähen.
Grünspecht - ein Ameisengourmet
Sind genügend Ameisen da, wird Familie Grünspecht satt. Oft sind diese Grünlinge am Boden zu beobachten, da sie vor allem dort ihre Leibspeise finden. Der spitze Schnabel und eine extrem lange Zunge helfen dabei. Ameisenhügel sind auf einer Streuobstwiese immer zu erhalten.
Kleiber - der Kopfüberläufer
Weil es auf einer Streuobstwiese für ihn Nahrung in Hülle und Fülle gibt, nutzt er auch gleich hochgelegene Baumhöhlen für den Nestbau. Ist die Öffnung zu groß, wird sie mit Lehm und Spucke verklebt und mit dem Schnabel festgeklopft. Kopfüber erreicht er am Stamm unzugängliche Leckereien.
Kohlmeise - eine kleine freche Gesellin
Als typische Höhlenbrüterin brütet die Kohlmeise oft in Höhlen alter Obstbäume. Frech wie Oskar, streitet sie gern und erfolgreich um Futter und Nistmaterial mit anderen Vögeln. Ihr fröhliches Zizibe ist überall und weit zu hören.
Mönchsgrasmücke - die kleine Versteck-Spielerin
Sie schwätzt und klagt und singt, schön ist es, sie anzuhören. Streuobstbäume nutzt sie gern als Ansitz, muss sich aber in Acht nehmen vor Falken, Raben oder anderen Feinden.
Neuntöter - der emsige Insektensammler
Ein richtiger Jäger und Sammler ist der Neuntöter, was er nicht gleich vertilgt, wird als Vorrat aufgespießt - in Hecken oder auch gern mal auf einem Zaungeflecht. Auf den Bäumen einer Streuobstfläche hat er gute Aussicht auf Nahrung.
Star - der schillernde Spitzbub
Eine Obstwiese ist für Stare das Paradies. Im Boden locken Würmer und insekten, auf den Bäumen gibt es Höhlen zum Nisten und viele Früchte zum Genuss. Lautstark gibt er an mit seinem Gesang und täuscht dabei gern mit fremden Stimmen.
Stieglitz - Der stimmfreudige Schönling
Der Stieglitz als Samenfresser findet auf einer artenreichen Streuobstwiese reichhaltiges Nahrungsangebot. Sehr gesellig sind Stieglitze oft in Scharen unterwegs und machen es sich abends in Schlafgemeinschaften gemütlich.
Wendehals - ein Specht, der alles sehen will
Ein eigenes Nest zu klopfen wie ein Specht mag er nicht, sondern nutzt vorhandene Baumhöhlen. Droht aber Gefahr für den Nachwuchs wird der Wendehals aktiv „kriegt einen dicken Hals“: wildes Aufplustern und Drehen des Kopfes bis zu 180 Grad schrecken Eindringlinge erfolgreich ab. Nachahmen ist nicht zu empfehlen.