Obstvielfalt im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen

Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ist ein wahres Schatzkästchen für Pomologen und Obstbegeisterte. Seit 2011 werden im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen Streuobstbäume im Landkreis kartiert. Dabei sind viele seltene Sorten zu Tage gekommen, die teilweise nur noch mit einem Baum im Landkreis vertreten sind. Neben der Buchleite in Markt Berolzheim kristallisierte sich auch Weimersheim, der Hahnenkamm, Bubenheim und der Jura als wichtige Schlüsselregionen heraus.

Warum ist es so wichtig die Vielfalt der historischen Sorten zu schützen? Alte Obstsorten sind oftmals unempfindlicher gegen Krankheiten, Schädlinge und extreme Trockenheiten. Zudem bieten sie Lebensraum für viele Tierarten.

Deswegen wurden die wertvollsten Sorten in die Vermehrung gegeben. In Zusammenarbeit mit mehreren Baumschulen lies das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen Apfel-, Birn-, Kirsch- und Pflaumensorten vermehren. Diese Bäume stehen in den nächsten Jahren zur Auspflanzung bereit. Die Organisation und Abwicklung dieser Obstpflanzungen übernimmt der Landschaftspflegeverband Mittelfranken. Bei den nachgezogenen Bäumen handelt es sich ausschließlich um Hochstämme, d. h. der Kronenansatz ist auf einer Mindesthöhe von 1,60 m. Um die Kartierungen und Pflanzungen auch nachhaltig zu gestalten, sollen alle gepflanzten Bäume digital erfasst werden, sodass auch in 30 Jahren noch nachvollziehbar ist, welcher Baum die Olivenbirne und welcher die Frankenbirne ist.

Die erste große Obstausgabe fand im Herbst 2016 statt, die aktuelle Aktion ist derzeit im Gange. Seitdem wurden jedes Jahr junge Obstbäume in alten Sorten vermehrt und gepflanzt.

Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen leistet einen wichtigen Beitrag zum Sortenerhalt mit diesem Projekt. Die Kartierung, Vermehrung und Koordinierung der Obstsorten und der Projektpartner wird zu 100 % vom Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen finanziert.


© Landschaftspflegeverband Mittelfranken